
(Pic by Benji DF / Benji Hanoben)
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20.000 Jahre MITTEKILL
Die Geschichte der Brüche wird gefeiert! Von früher bis heute. Quer durchs MITTEKILL-Programm. Ein Rundumschlag an einem berauschenden, freidrehenden Abend. Jetzt heißt es: Euphorien allen Alters, vereinigt euch!
07.10. Gängeviertel, Hamburg
mit Knarf Rellöm
15.10. Salöön (Holzmarkt25), Berlin
mit Neurot + Pan Chan, live aus Hongkong Island
DJs: Female Macho + Benji DF
Einlass: 20:00, Beginn: 21:00
VVK: 12,00 € plus Gebühr (limitierte Kapazität) via GoOut + KOKA36 +
Abendkasse: 14,00 €
Präsentiert von amSTARt
www.holzmarkt.com/saeaelchen
Facebook-Event
26.11. DESI, Nürnberg
mit Namosh
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„Habe Hits, suche Könner“, inseriert Friedrich Greiling Anfang 2001 im Berliner Stadtmagazin Zitty. Songs schreiben kann er, doch seine Musikproduktionskenntnisse sind damals noch lausig. Jan Hohmann meldet sich und fortan bilden sie das Gründungsteam von MITTEKILL. Nach zwei Jahren Schlafzimmerproduktion findet das erste Konzert im neu eröffneten Plattenladen Leyla M. statt. Greiling geht mit Sequencer-Programmen auf stilistische Weltreise, Manager (und unsichtbares drittes Bandmitglied) Oliver Wiehe versucht Stringenz ins Chaos zu bringen. Das daraus resultierende Debüt „Stringenz des Wahnsinns“ erscheint 2007 auf Kitty-Yo. MITTEKILL machen ihre Diversität zum „Trademark“ (Popmonitor).
Greiling gerät in den Sog von Theaterproduktionen, die die Sache stilistisch weiter „verkomplizieren“. 2009 kommt das Album „You Are Home“ mit dem schön debilen Partyhit „Wasser oder Wodka“. Nach der Trennung von Hohmann betreibt Greiling das Projekt MITTEKILL weiter, zusammen mit Schlagzeuger Sven Ulber als kongenialem Partner. 2012 dann der Ritterschlag: „All But Bored, Weak, and Old“ erscheint beim Label Staatsakt. Greiling ist mittlerweile mehr Theater-Musiker (Turbo Pascal, Interrobang), weniger Musik-Musiker. Und als Vater eines Sohnes leistet er sich keine „Ochsentouren“ mehr.
Trotzdem veröffentlicht er 2016 mit „Die Montierte Gesellschaft“ das politischste und gediegenste MITTEKILL-Werk, ein Konzeptalbum zur aktuellen Flucht-Thematik. Aufnahmen aus diversesten Situationen – u.a. vom Balkan (Fluchtroute 2015) – werden dafür zusammenmontiert. Die Aufführung erfolgt mit 6-köpfiger Live-Band, samt Pauken und Trompeten.
Ab hier ist MITTEKILL gefühlt meilenweit entfernt von den schrillen Anfangstagen. Greiling begibt sich in wortlose Ambient-Gefilde. „Leaving the Wor_d“ wird im ersten Corona-Jahr 2020 veröffentlicht: dunkel, experimentell, melancholisch und schön. Mit „Can You Viel It“ folgt eine Reihe stilistisch homogener Tracks. Das sechste Album „Phantom Club“ (2022) stellt eine musikalische Rückbesinnung dar, legt aber politisch nochmal einen Zahn zu.
Unterdessen entdeckt die deutschsprachige Corona-Jugend den immergrünen Hit „Wasser oder Wodka“. Die Millionenmarke auf (dem in militärische Forschung investierenden) Spotify wird geknackt. Dauernd senden Kids aus dem MITTEKILL-Umfeld Videos von Partys, wo das Teil gerade läuft. Ein Kreis schließt sich.
Am 15. Oktober schauen wir zurück auf eine seltsame Geschichte. Mit illustrem Gast: Gründungsmitglied Jan van Rissenbeck (früher Hohmann) wird via Livestream aus Hongkong zugeschaltet. Nach der Live-Action legen DJs Benji DF und Female Macho auf und halten die Betriebstemperatur am Anschlag. Eine Abrissparty deluxe ist vorprogrammiert.
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